Sie sind auf der Suche nach einem Vinylboden, doch die verschiedenen Produkttypen bereiten Ihnen Kopfzerbrechen? Die verschiedenen Vinylbodenbeläge eignen sich je nach Aufbau und Materialzusammensetzung unterschiedlich gut für den jeweiligen Einsatz. Dabei spielen zum Beispiel die voraussichtliche Frequentierung, Feuchtigkeit oder Temperatur eine Rolle. Doch welcher Boden eignet sich für Ihre Zwecke besser, Klick-Vinyl mit HDF- oder SPC-Träger?
In diesem Beitrag erklären wir, wann und warum man sich für Klick-Vinyl mit HDF- oder SPC-Träger entscheiden sollte. Wir beleuchten die Vor- und Nachteile und geben Input für die Entscheidung!
Wer sich fragt, ob ein Klick-Vinyl mit HDF- oder SPC-Träger für seine Zwecke geeignet ist, ist bei der Auswahl des passenden Vinylbodens schon recht weit. Denn offenbar steht schon fest: Es soll ein Klick-Vinyl mit verstärktem Produktaufbau sein. Wohl kein Bodenbelag kommt nur mit Vorteilen aus. Jeder Bodenbelag hat spezielle, meist materialbedingte Vorteile, die ihn für verschiedene Bereiche prädestinieren. Doch kein Boden ist perfekt.
Der Vinylboden wird insbesondere aufgrund seiner Elastizität gefeiert. Durch die Zugabe von Weichmachern (deren gesundheitliche Verträglichkeit bei den Herstellern heute besonders im Fokus steht) erhält der sogenannte Designboden seine besonderen Eigenschaften. Er ist angenehm zu begehen, fußwarm und zudem sehr beständig gegen Kratzer. Auch die Reinigung ist sehr unkompliziert. Das Material hat jedoch auch seine Schwächen.
Vinyl, korrekt: Polyvinylchlorid (PVC) ist ein thermoplastischer Kunststoff, der also anfällig gegenüber Temperaturschwankungen ist. So wird die Verlegung von Vinylbodenbelägen im Wintergarten zum Beispiel nicht empfohlen, da der Boden sich je nach Temperatur zusammenziehen oder ausdehnen kann. (Das ist auch der Grund, warum bei der Verlegung von Böden aus Vinyl eigentlich immer eine sogenannte Dilatations- oder Dehnungsfuge zwischen Wänden und Vinylboden eingeplant werden muss). Zudem birgt die geringe Aufbauhöhe von Vinyl die Gefahr, dass sich Altbeläge wie Fliesen nach einiger Zeit unschön abzeichnen.
Weil nun gerade in Neubauten bodentiefe Verglasung immer beliebter wird und bei der Verlegung gerne auf die Entfernung des Altbelags verzichtet wird, wurde der Vinylboden weiterentwickelt. Mit Klick-Vinyl mit HDF- oder SPC-Träger reagieren die Hersteller auf die Nachteile des Materials. Sie verstärken den Designbelag mit einer zusätzlichen Trägerplatte, die für mehr Stabilität sorgt. So lässt sich ein Klick-Vinyl mit HDF- oder SPC-Träger oft auf Fliesen verlegen und ist meist besser geeignet für Bereiche mit bodentiefer Verglasung.
Durch die Stabilisierung mit einer zusätzlichen Trägerplatte gehen bei einem Klick-Vinyl mit HDF- oder SPC-Träger ein paar für Vinylbodenbeläge typische Eigenschaften verloren. So ist der verstärkte Designbelag meist etwas dicker als Vollvinyl, aber in der Regel immer noch sehr dünn. SPC- und HDF-Vinyl gibt es typischerweise mit einem Gesamtaufbau von ca. 4 bis 6 mm. Weil für die Trägerplatten oft verhältnismäßig günstige Materialien verwendet werden können, ist ein Vollvinyl mit Klick-System oft etwas preisintensiver. Durch die Verstärkung geht etwas von der Fußwärme und dem „weichen“ Laufgefühl verloren, dennoch sind HDF- und SPC-Vinyl eine gute Alternative, legt man auf einen stabilen Vinylboden mit Klick-System Wert.
Übrigens: Bei einem HDF- und SPC-Vinyl handelt es sich grundsätzlich um einen Vinylboden mit Klick-System. Die Abkürzungen verweisen dabei lediglich auf das Material, aus dem die Trägerplatte gefertigt wird. Möchten Sie Klick-Vinyl auf Fußbodenheizungen verlegen, sollten Sie beachten, dass der Wärmedurchlasswiderstand bei HDF- als auch SPC-Vinyl etwas höher ist. Durch die zusätzliche Schicht hat es die Wärme schwieriger, Ihre Füße zu erreichen. Dennoch sind die meisten HDF- und SPC-Böden ohne Probleme auf den meisten warmwassergeführten Fußbodenheizungen verlegbar.
Ein HDF-Vinyl verfügt über einen HDF-Träger, also eine „hochdichte Faserplatte“. Diese wird aus verpressten Holzfasern hergestellt. Sie verleiht dem Klick-Vinyl-Laminat mehr Formstabilität und kann leichte Unebenheiten im Untergrund ausgleichen. Doch Vorsicht: Weil die Platte bei Kontakt mit Flüssigkeit aufquellen kann, ist HDF-Vinyl nicht für das Badezimmer geeignet. Am besten achtet man bei der Wahl von Vinylboden für Badezimmer und Küche immer auf den Hinweis „Feuchtraumeignung“, um auf Nummer sicherzugehen.
Übrigens: HDF-Vinyl wird wegen des verstärkten Produktaufbaus mit Holz auch gerne als Vinyl-Parkett oder Multilayer-Vinylboden bezeichnet.
Vorteile | Nachteile |
Stabiler als Vollvinyl: gleicht leichte Unebenheiten im Untergrund aus | Weniger „weich“ als Vollvinyl: Abschläge in puncto Fußwärme und Elastizität |
Stabil: kommt besser klar mit leichten Temperaturschwankungen | Nicht für Feuchträume geeignet |
Einfache Verlegung mit Klick-System | Etwas höherer Wärmewiderstand als Vollvinyl |
Enthält oft natürliche Komponenten wie zum Beispiel integrierte Korkdämmungen |
Bei SPC-Vinyl wird die Trägerplatte nicht aus Holzfasern, sondern aus Steinmehl oder anderen mineralischen Komponenten gefertigt. Das hat den Vorteil, dass das Klick-Vinyl wasserfest ist und meist auch in Feuchträumen verlegt werden kann. Achten Sie auch hier bitte auf eine entsprechende Kennzeichnung des Herstellers. SPC-Vinyl wird vermehrt auch Rigid-Vinyl genannt und kommt besonders gut klar mit Temperaturschwankungen. Häufig lassen die Hersteller eine Verlegung in Bereichen mit bodentiefer Verglasung zu, Wintergärten bilden allerdings immer noch einen Sonderfall. Auch Rigid-Klick-Vinyl hat seine Grenzen, was die Temperaturanfälligkeit angeht.
Möchten Sie ein Klick-Vinyl auf Fliesen verlegen, ist ein Rigid-Vinyl auf jeden Fall eine gute Wahl. Zwar gibt es auch hier Grenzen, diese lassen sich aber durch ein wenig Ausgleichsmasse beheben. Die Hersteller verweisen in der Verlegeanleitung darauf, wie dick und tief Fugen von alten Fliesenböden sein dürfen, damit Sie das Rigid-Vinyl ohne zusätzliche Nivellierung darauf verlegen können. Ein besonderer Pluspunkt: Rigid-Vinyl mit integrierter Trittschalldämmung ist heute fast Standard. So sparen Sie sich den zusätzlichen Kauf und die Installation einer Dämmung.
Vorteile | Nachteile |
In der Regel für Feuchträume geeignet | Weniger „weich“ als Vollvinyl: Abschläge in puncto Fußwärme und Elastizität |
Besonders dimensionsstabil: Weniger anfällig gegenüber Temperaturschwankungen | Etwas höherer Wärmewiderstand als Vollvinyl |
Oft mit integrierter Trittschalldämmung | |
Einfache Verlegung mit Klick-System | |
Bis zu einer gewissen Fugendicke und -breite ohne zusätzliche Ausgleichsmaßnahme auf Fliesen verlegbar |
Ob Sie sich für ein Klick-Vinyl mit HDF- oder SPC-Träger entscheiden sollten, hängt davon ab, wo Sie den Boden verlegen möchten. Soll das Klick-Vinyl im Badezimmer verlegt werden, eignet sich vor allem ein SPC- bzw. Rigid-Vinyl. Auch bei bodentiefer Verglasung und Temperaturschwankungen ist ein Rigid-Klick-Vinyl eine gute Wahl.
Möchten Sie Klick-Vinyl auf Fliesen verlegen, können Sie sich für HDF- als auch SPC-Vinyl entscheiden. Achten Sie hier unbedingt auf die Verlegehinweise des Herstellers, ab wann eine Nivellierung mit Ausgleichsmasse nötig wird. Wer auf natürliche Komponenten Wert legt, findet in HDF-Vinylböden oft einen guten Partner. An sich sind Klick-Vinyl mit HDF- und SPC-Träger beide eine gute Wahl, wenn man ein Klick-Vinyl-Laminat mit hoher Formstabilität sucht. Das SPC- bzw. Rigid-Vinyl vereint jedoch viele positive Eigenschaften und bildet so ein echtes Allroundtalent.
Wir hoffen, wir konnten bei der Auswahl des passenden Vinylbodens helfen und freuen uns auf Ihren Besuch bei BRICOFLOR, dem Experten für Wand & Boden!