Teppichbodenfliesen – Teppich trifft Fliese

Wer die Vorteile eines Teppichbodens schätzt und zugleich Freund oder Freundin moderner Problemlöser ist, findet in Teppichfliesen einen optimalen Bodenbelag. Die Teppichbodenfliesen verfügen über ähnliche Eigenschaften wie die Meterware und noch mehr. So überzeugt der modulare Textilbelag insbesondere durch das einfache Handling. Und auch in puncto Gestaltungsvielfalt haben die Teppichbodenfliesen der Auslegware einiges voraus.

Doch was sind Teppichbodenfliesen eigentlich genau? In diesem Beitrag erklären wir, was es mit den Teppichfliesen auf sich hat, für welche Bereiche sie sich am besten eignen und was es bei der Verlegung zu beachten gilt. Wir konzentrieren uns dabei auf die selbstliegenden Teppichfliesen, die den Großteil der modularen Textilbeläge ausmachen.

Teppichbodenfliesen: Der Teppichboden in modularer Form

Grundsätzlich kann man sagen, dass es sich bei Teppichbodenfliesen um einen textilen Bodenbelag in modularer Form handelt. Ein klassischer Teppichboden ist in der Regel als Meterware in einer Rollenbreite von 2 bis 5 Meter Breite erhältlich, während Teppichfliesen in 50 x 50 cm angeboten werden. Viele Hersteller bieten zusätzlich Teppichdielen in 25 x 100 cm an. Wenn nicht anders vom Hersteller angegeben, müssen Sie die sogenannte Auslegware vollflächig mit Klebstoff verkleben. Heute gibt es aber auch Teppichboden mit Vliesrücken, der sich bis zu einer gewissen Raumgröße von etwa 20 bis 25 m² oft auch lose lediglich mit ein wenig Klebeband-Fixierung verlegen lässt.

Und genau hier unterscheiden sich Teppichbodenfliesen und Meterware: Im Rücken. Selbstliegende Teppichfliesen verfügen über eine spezielle Rückenkonstruktion, die nicht nur die Stabilität der Fliesen erhöht, sondern auch dafür sorgt, dass sie nach der Verlegung an Ort und Stelle bleiben. Ganz ohne Klebstoff. Was die Polschicht betrifft, also das optische und haptische Herzstück Ihres Textilbelags, so unterscheiden sich Teppichboden und Teppichfliesen nicht voneinander. Die gleichen Qualitäten, die Sie bei der Auslegware erwarten, finden Sie auch bei den Teppichbodenfliesen. Auch was technische Merkmale wie Nutzungsklasse, Poleinsatzgewicht oder Luxusklasse betrifft, werden die gleichen Maßstäbe herangezogen, um über Raumeignung und Qualität zu entscheiden.

Gleichstand in Sachen Wohnkomfort

Der Teppichboden ist altbekannt, erlebt heute allerdings eine kleine Renaissance. Zwar hat der textile Bodenbelag immer noch mit einigen Vorurteilen zu kämpfen, eignet sich aufgrund seiner wärmenden und ästhetischen Eigenschaften heute jedoch ideal für moderne Wohnstile. Nicht ohne Grund findet man den Teppichboden gerne auch in Prunkbauten, Schlössern und vornehmen Hotels. Denn Teppichbodenbeläge vermitteln eine sehr prachtvolle und üppige Atmosphäre. Die Staubfänger-Eigenschaft ist übrigens kein Nachteil, sondern ein Vorteil textiler Beläge. Statt sich frei in der Raumluft auszubreiten, wird der Staub von den Teppichbodenfliesen gefangen und kann bei der regelmäßigen Reinigung mit dem Bürstsauger entfernt werden.

Sowohl die Teppich-Auslegware als auch die Teppichbodenfliesen sind aufgrund ihrer textilen Beschaffenheit je nach Qualität prädestiniert für die Verlegung in Schlafzimmer, Kinderzimmer, Hotel und Büro. Natürlich sind textile Bodenbeläge nicht unbedingt die beste Wahl für OP-Saal und Badezimmer. Für Räume, in denen hoher Wohnkomfort gefragt ist, eignen sich selbstliegende Teppichfliesen aber wunderbar. Die Textilmodule erhöhen zum Beispiel die gefühlte Temperatur im Raum, sodass Sie Heizkosten und Energie sparen können. Viele Textilbeläge wirken zudem wärmeisolierend. Perfekt also für ein gemütliches Interieur in Wohn- und Schlafzimmer.

Wer Teppichfliesen im Kinderzimmer oder Büro verlegen möchte, profitiert ebenfalls von vielen Vorteilen. Wie die Auslegware dämmen auch die Teppichbodenfliesen den Trittschall ab. Je nach Qualität um bis zu 23 dB und mehr. Ihre Nachbarn werden es Ihnen also danken. Und auch im Raum sorgen Teppichfliesen für eine angenehme Akustik. Aus diesem Grund werden robuste Module gerne auch in Büros, öffentlichen Gebäuden und Geschäften verwendet. Zusätzlich wird die Sturz- und Verletzungsgefahr minimiert.

Der Produktaufbau von Teppichfliesen

Wie die Rollenware kennzeichnet den Aufbau von Teppichbodenfliesen die Polschicht und der Rücken. Selbstliegende Teppichfliesen verfügen über eine spezielle Rückenkonstruktion mit hohem Eigengewicht, damit sie wie von selbst am Boden haften. Häufig wird für den Rücken Bitumen verwendet, viele Hersteller setzen mittlerweile aber auf umweltfreundliche Alternativen. Die Polschicht, also die textile Oberfläche, ist in verschiedenen Qualitäten erhältlich. Von robuster Schlingenstruktur, strapazierfähigem Nadelvlies bis zu kuschelweichen Shaggy-Teppichfliesen ist hier alles dabei.

Viele Teppichbodenfliesen werden aus Polyamid oder Polypropylen gefertigt, wobei Polyamid als die hochwertigere Faser gehandelt wird. Das liegt daran, dass sie sich nach Druckbelastung schneller wieder erholt und auch ansonsten etwas robuster ist. Polypropylen-Fliesen sind jedoch eine günstige Wahl für den Wohnbereich. Polyamid wird vor allem für den Gewerbe- und Objektbereich empfohlen. Häufig setzen die Hersteller auch recycelte Garne wie Econyl ein, das aus alten Fischernetzen und anderen Nylon-Abfällen gewonnen werden kann. Neben den synthetischen Fasern gibt es auch Naturfasern. Die tretford-Teppichfliesen zum Beispiel bestehen aus Kaschmir-Ziegenhaar und Schurwolle.

Vorteile der Teppichbodenfliesen im Vergleich zur Auslegware

Teppichbodenfliesen – sofern sie selbstliegend sind – überzeugen durch ein Füllhorn an Vorteilen, die sie von der Auslegware abheben. Selbstliegende Teppichfliesen können Sie nicht nur einfach ohne Klebstoff verlegen, durch die Modularität ergeben sich noch zahlreiche andere Vorzüge. Die Kombination aus Modularität und loser Verlegung macht aus Teppichbodenfliesen eine zeitgemäße Wahl für moderne Wohnbereiche, Ferienwohnungen, geschäftliche Räume und mehr.

Teppichbodenfliesen und Flecken: Was tun?

Bei Teppichböden besteht immer die Sorge vor Verunreinigungen. Zwar lassen sich einige Flecken mit der Tupftechnik und Mineralwasser entfernen, hartnäckige Flecken sind jedoch nach wie vor ein Problem auf dem Teppichboden. Wer sich jedoch für selbstliegende Teppichbodenfliesen entscheidet, kann die Module im Zweifelsfall einfach austauschen. Weil die Fliesen häufig nur an stark beanspruchten Stellen oder in den Ecken mit doppelseitigem Klebeband fixiert werden und ansonsten lose verlegt werden, kann eine beschädigte oder verunreinigte Fliese einfach ausgetauscht werden.

Je nach Material und Qualität können Sie die Fliese gegebenenfalls sogar unter der Dusche gründlich reinigen, sollte Ihre Teppichbodenfliese nicht mehr produziert werden. Im Idealfall bestellen Sie beim Kauf gleich ein paar Fliesen mehr, damit die Ersatz-Fliesen aus der gleichen Charge stammen und farbgleich sind. Die Ersatz-Fliesen sollten Sie dann nicht im Keller lagen. Wie andere Bodenbeläge auch unterliegen die Teppichbodenfliesen nach und nach der Farbveränderung. Am besten lagern Sie die überzähligen Fliesen auf Schränken, um Platz zu sparen und eine gleiche Farbveränderung zu gewährleisten.

Die Verlegung: Selbstliegend zum Erfolg

Ein Vorteil, der die Teppichbodenfliesen besonders vor der Auslegware auszeichnet, ist die einfache, selbstliegende Verlegung. Während klassische Teppichboden-Meterware sehr sperrig ist, sind Teppichfliesen einfacher zu transportieren und im Handling etwas flexibler. Zur Fixierung reichen in der Regel ein paar Streifen doppelseitigen Klebebands aus. Zudem fällt weniger Verschnitt an als bei der Rollenware, was die Teppichbodenfliesen nicht nur preiswerter, sondern auch nachhaltiger macht. Weil Sie nicht mit flüssigem Klebstoff arbeiten müssen, sind Korrekturen jederzeit möglich.

Möchten Sie Teppichfliesen verlegen, sollten der Untergrund möglichst sauber, trocken, eben und tragfest sein. Überlegen Sie sich am besten einen genauen Plan, wie Sie die Fliesen verlegen möchten. Um die Module an die Raumtemperatur anzupassen, sollten sie außerdem 24 Stunden lang bei mindestens 18 °C im Raum akklimatisieren. Eine Fußbodenheizung sollte vor der Verlegung ausgeschaltet werden. Bei Betonböden ist gegebenenfalls die Installation einer Dampfsperre nötig. Auch auf PVC-Böden oder Vinylböden können Sie Teppichfliesen verlegen, es sollten jedoch Beschädigungen ausgeglichen werden und eine Sperrschicht aufgetragen werden, damit es nicht zu einer chemischen Reaktion zwischen dem Rücken der Fliese und dem PVC kommt.

Teppichfliesen verlegen: So geht's!

In der Regel ist auf der Rückseite der Teppichbodenfliesen eine Verlegerichtung angegeben. Mit Pfeilen kennzeichnen Hersteller die empfohlene Ausrichtung der Fliesen. Das ist insbesondere für Teppichfliesen mit Muster wichtig. Je nach Hersteller beginnt die Verlegung mittig oder seitlich im Raum. Bei den Schatex-Teppichfliesen wird zum Beispiel die Mitte des Raums bestimmt.

Mit Kreide werden zwei sich im Mittelpunkt rechtwinklig kreuzende Linien auf den Boden gezeichnet. Die Raummitte wird nun so weit verschoben, dass an den Wänden mindestens eine halbe Teppichfliese Platz findet. Ausgehend von dem so bestimmten Punkt können Sie die Fliesen nun nach und nach auf den eingezeichneten Linien kreuzförmig verlegen. Die entstandenen vier Flächen werden wiederum mit Teppichbodenfliesen aufgefüllt. Randstücke und voraussichtlich stark beanspruchte Fliesen können Sie zusätzlich mit doppelseitigem Klebeband fixieren. An sich ist das aber nicht notwendig.

Mit Teppichbodenfliesen kreativ werden

Ein weiterer Vorteil, der die Teppichbodenfliesen vor der Meterware auszeichnet, ist die Gestaltungsvielfalt. Die Module einer Kollektion sind perfekt dazu geeignet, sie untereinander zu kombinieren. So können Sie bestimmte Raumstellen hervorheben oder voneinander abgrenzen und ganz eigene, individuelle Muster legen. Zusätzlich finden Sie bei Teppichbodenfliesen eine reichhaltige Auswahl an Designs, Farben und Qualitäten.

Wählen Sie zum Beispiel flauschige Teppichfliesen in Kräuselvelours-Qualität für ein sehr gemütliches Wohn- oder Schlafzimmer. Wer auf der Suche nach robusten Teppichfliesen für Büro oder Geschäft ist, kommt mit Schlingen-Teppichfliesen auf seine Kosten. Hier liegen die Schlingen flach auf den Teppichbodenfliesen auf und sorgen so für eine eher grobe und feste Haptik. Auch Fliesen aus Nadelvlies werden in stark strapazierten Räumen bis hin zu Messen gerne gewählt. Bei Velours-Belägen werden die Fasern aufgetrennt, sodass eine sehr weiche Haptik entsteht. Bei Kräuselvelours-Teppichfliesen wirkt das Erscheinungsbild nochmal etwas lebhafter, weil die aufgetrennten Fasern zusätzlich miteinander verdreht werden.

Fazit

Teppichfliesen sind eine optimale Wahl für alle, die einen komfortablen Bodenbelag für Schlafzimmer, Kinderzimmer, Wohnzimmer und mehr suchen, aber Wert legen auf Alltagstauglichkeit und Flexibilität. Dank Modularität und selbstliegender Verlegung haben die Teppichbodenfliesen der Meterware einiges voraus und sind daher eine moderne Alternative. Und gerade in gestalterischer und individueller Hinsicht sind Sie mit den textilen Modulen bestens beraten.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen bei der Auswahl der passenden Teppichfliesen helfen und freuen uns auf Ihren Besuch bei BRICOFLOR, dem Experten für Wand und Boden.