Vinylböden schätzen wir in unseren Wohnräumen und darüber hinaus. Gerade mit einem Vinylboden mit Klick-System, Loose-Lay Vinyl oder selbstklebendem Vinylboden können wir unsere heimischen vier Wände schnell und einfach aufwerten. Einzig die Untergrundvorbereitung stellt für manche ein kleines Manko dar. Mit ein paar Tipps und Tricks lässt sich aber auch das meistern. Welcher Untergrund für Vinylboden am besten geeignet ist und welche Bedingungen erfüllt sein müssen, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Wählt man den richtigen Untergrund für Vinylboden und achtet auch sonst auf eine korrekte Verlegung nach Herstellerangaben, kann ein Designbelag für ein echt stilvolles Ambiente sorgen! Wie hier die Vinyl-Fliesen Gerflor Vinyl Trend 55 "1276 Curton Stone Light Beige".
Geht es um die Frage, welcher Untergrund für Vinylboden geeignet ist, kommt es zunächst einmal auf den Produktaufbau des Vinyl-Fußbodens an. Je nach Verlegemethode und Aufbauhöhe eignen sich die einzelnen Untergründe unterschiedlich gut. Grundsätzlich gilt, dass bei Klebevinyl exakteres Arbeiten gefragt ist als bei einem Klick-Vinyl. Der Grund hierfür ist einfach: ein Klebevinyl-Boden ist in der Regel deutlich dünner als ein Vinyl-Klick-Boden, weshalb Unebenheiten sich schneller durchdrücken können.
Der Untergrund für Vinylboden zum Kleben muss außerdem porös beziehungsweise saugfähig sein, damit der Klebstoff seine ganze Wirkung entfalten kann. Dennoch sollten Sie auch bei einem Klick-Vinyl den Untergrund nicht stiefmütterlich behandeln. Mehr über die Aufbauhöhe von Vinylbodenbelägen erfahren Sie unserem Beitrag "Vinylboden-Aufbauhöhe - die Höhe macht's!"
Neben der Aufbauhöhe spielt aber auch die Verlegemethode eine Rolle, will man den Untergrund für Vinylböden richtig vorbereiten. Zwar zeichnen sich der selbstklebende und selbstliegende Vinylboden ebenfalls durch eine einfache Installationsmethode aus, jedoch bedürfen diese Methoden ebenfalls einer sehr gründlichen Untergrundvorbereitung. Dies ist nötig, damit die Vinylbodenbeläge optimal am Untergrund haften können. Bei einem selbstklebenden Vinylboden empfehlen viele Hersteller in der Regel eine Grundierung. Viele Hersteller bieten zu Ihren Produkten den passenden Primer gleich mit an. So zum Beispiel der Gerflor-Haftgrund.
Grundsätzlich sollten Sie den Untergrund für Vinylboden vorbereiten oder zumindest überprüfen, ob sich der vorhandene Untergrund für den Designbelag eignet. Je nach Hersteller, Produkttyp und Untergrund gibt es hier nämlich Unterschiede. Eine allgemeingültige Einschätzung ist nur schwierig vorzunehmen. Auf folgende Kriterien sollten Sie den Untergrund aber auf jeden Fall überprüfen.
Egal welcher Untergrund, für die Verlegung von Vinyl-Fußbodenbelägen sollten Sie unbedingt die Verlegeanleitung des Herstellers beachten. In der Regel geben diese genau an, welche Untergründe sich eignen und wie diese beschaffen sein müssen. Je nach Produktaufbau, Material und anderen Eigenschaften kann sich die Untergrundvorbereitung nämlich unterscheiden. Daher kann unser Beitrag auch nur eine grobe Orientierung bilden, welcher Untergrund für Vinylboden verschiedener Arten geeignet ist. Sind Sie sich nicht sicher, ob sich der betreffende Untergrund für Ihren Vinylboden eignet, sollten Sie sich an den Hersteller des Bodenbelags wenden.
Es gibt aber Untergründe, auf denen Sie auf gar keinen Fall einen Vinylboden verlegen sollten. Textile Bodenbeläge wie Teppichböden oder Teppichfliesen schließen nahezu alle Hersteller als Untergrund für Vinylboden aus. Diese Altbeläge sollten Sie also vor der Verlegung entfernen. Wurde der Teppichboden verklebt, müssen Sie auch alle Klebstoffreste sorgfältig entfernen. Auch PVC-Böden mit Textilrücken sollten Sie entfernen. Viele Datenblätter schließen auch PVC-Boden mit Schaumrücken (CV-Belag) als Untergrund für Vinylboden aus.
Ob Sie Ihren neuen Vinylboden auf Altbelägen verlegen können, hängt dabei nicht nur von der Behandlung, Nivellierung und Grundierung des alten Bodenbelags ab, sondern auch vom Zustand. Ein Untergrund für Vinylboden kommt oft nur dann in Frage, wenn dieser zu mindestens 90% in gutem Zustand ist. Einen Vinylboden auf Parkett oder Laminat zu verlegen, kommt ganz auf das Produkt an. Auch hier gibt es aber Ausnahmen.
Hand in Hand mit der Frage nach der Untergrundvorbereitung geht auch die Frage nach Fußbodenheizungen. Die meisten Bodenbeläge aus Vinyl sind ohne Weiteres auf warmwassergeführten Fußbodenheizungen bis 27 oder 28 °C verlegbar. Nicht verlegen sollten Sie Designbeläge auf Elektro-Fußbodenheizungen, da der Temperaturanstieg hier zu schnell erfolgt. Auch Wintergärten und Bereiche mit starker, direkter Sonneneinstrahlung schließen Hersteller in der Regel grundsätzlich aus. Durch den hohen Temperaturanstieg besteht die Gefahr, dass sich die Vinyl-Dielen und -Fliesen ausdehnen und hierdurch Schaden nehmen. Ein Rigid-Vinyl mit verstärktem Produktaufbau ist weniger temperaturanfällig, bildet also für Bereiche mit bodentiefer Verglasung eine bessere Wahl. Dennoch sollten Sie auch ein Rigid-Klick-Vinyl nur dann in diesen Bereichen verlegen, wenn der Hersteller explizit auf eine entsprechende Eignung hinweist.
Als Untergrund für Vinylboden ist ein PVC-Boden theoretisch denkbar. Da der PVC-Boden aus dem gleichen Material besteht wie Vinylboden, sollten Sie ein Klick-Vinyl wählen, da es durch den Klebstoff zur sogenannten Weichmacherwanderung kommen kann, sodass der Boden zu weich wird. Manche Hersteller raten von der Verlegung auf PVC-Meterware oder anderen elastischen Bodenbelägen komplett ab, hier lohnt sich also ein Blick in die technischen Daten. Auch von Vinylböden auf Linoleum raten viele Marken ab.
All zu weiche PVC-Bodenbeläge sollten immer entfernt werden. Ein dünner PVC-Boden kann also theoretisch als Untergrund für Vinylboden herhalten, sollte gut in Schuss sein und im Idealfall mit einer Vinyl-Unterlage ausgestattet werden.
Als Untergrund für Vinylboden ist Beton grundsätzlich gut geeignet. Als Untergründe werden von Herstellern zum Beispiel gespachtelte oder gestrichene Betonböden auf Zement- oder Calciumsulfat-Basis genannt. Denn auch hier gibt es Unterschiede. Wichtig ist hier der Feuchtigkeitsgehalt, denn Zementböden sollten einen Feuchtigkeitswert von 2,0% CM-% nicht übersteigen, bei Calciumsulfat-Betonböden liegt der Wert bei maximal 0,5 CM-%. CM steht für Calciumcarbid-Methode, mit der man die Restfeuchte von Untergründen messen kann. Häufig muss nach der Entfernung eines Altbelags der Betonboden gerakelt werden, um eine ebene Fläche zu erhalten. Hierbei wird eine Spachtelmasse mittels gezahntem Rakel und Teleskopstange auf den Estrich aufgetragen.
Als Untergrund für Vinylboden sind Parkett und Laminat im Grunde nicht die optimale Wahl. Viele Hersteller schließen die Verlegung von Vinyl auf Parkett und Laminat in ihren Verlegeanleitungen komplett aus. Eine Ausnahme bilden manchmal Holzwerkstoffbodenbeläge oder genagelte Parkettböden. Wichtig ist nämlich, dass der Boden nicht schwingt. Daher sind auch Doppelböden eher nicht zu empfehlen, kriegen von manchen Herstellern als Untergrund für Rigid-Vinyl manchmal jedoch ein Go. Parkett wird auch deshalb nicht empfohlen, da Holz arbeitet. Der Designbelag könnte daher beschädigt werden. Alle schwimmend verlegten Bodenbeläge sind eher nicht zu empfehlen oder sollten festgenagelt werden. Einen schwimmend verlegten Boden auf einem ebenfalls lose verlegten Bodenbelag anzubringen, ist niemals eine gute Idee!
Sie haben sich an dem alten Fliesenboden gründlich satt gesehen? Grundsätzlich kann ein Vinylboden auf Fliesen verlegt werden. Doch Vorsicht: hier kommt es auf die Stärke und Stabilität des Vinylbelags an. Ein sehr dünnes Klebevinyl wird normalerweise nicht für die Verlegung auf Keramikfliesen empfohlen, da die Gefahr besteht, dass sich die Fugen durchdrücken.
Wenn Sie Vinylboden auf Fliesen verlegen möchten, sollten Sie die Fugen am besten nivellieren. Fliesenböden mit markanter Fugenbreite und -tiefe sollten nicht als Untergrund für Vinylboden herhalten. Außerdem sollte der Fliesenboden in einem guten Zustand sein. Wer ein Klick-Vinyl auf Fliesen möchte, ist mit einem sogenannten Rigid-Vinyl gut beraten. Dieses durch eine Trägerplatte aus Stein- oder Kalkmehl verstärkte Klick-Vinyl kann leichte Unebenheiten im Untergrund überbrücken, ist weniger anfällig gegenüber Temperaturschwankungen und kann auch im Bad verlegt werden. Auch hier verweisen die Hersteller jedoch auf eine maximale Fugenbreite und Fugentiefe.
Eine Dampfsperre unter Vinylboden ist dann nötig, wenn von dem Untergrund zu viel oder dauerhaft Feuchtigkeit ausgeht. Dies betrifft insbesondere mineralische Untergründe wie Estriche und Beton, kann aber auch Holzböden betreffen.
Mit einer Trittschalldämmung minimieren Sie nicht etwa Geräusche bei Ihnen im Zimmer, sondern vor allem bei den Nachbarn unter Ihnen. Insbesondere in Mehrfamilienhäusern ist eine trittschalldämmende Unterlage also eine gute Wahl. Viele Unterlagen minimieren nicht nur den Trittschall, sondern sorgen für optimalen Halt. Bei Klick-Vinyl-Laminat ist eine Dämmmatte sogar stark zu empfehlen, da sich durch die schwimmende Verlegung Schwallwellen besonders gut auf darunterliegende Etagen übertragen können. Doch keine Panik. Heute gibt es auch Klick-Vinyl mit integrierter Trittschalldämmung und sogar natürlicher Kork-Dämmung, sodass der Kauf und die Verlegung einer zusätzlichen Dämmung entfallen können.
Fazit: Vor der Verlegung sollten Sie auf jeden Fall einen Blick in die Verlegeanleitung werfen. Die Hersteller führen normalerweise alle möglichen Untergründe an und schließen andere aus. Möchten Sie auf Nummer sicher gehen, sollten Sie Altbeläge entfernen, den Untergrund glätten, gegebenenfalls grundieren und mit einer Dämmung oder Dampfsperre versehen.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen bei der Auswahl des passenden Vinylbodens helfen und freuen uns auf einen Besuch von Ihnen auf BRICOFLOR.de!