Sie spielen mit dem Gedanken, einen Bodenbelag auf Fliesen zu verlegen und wissen nicht, wie Sie vorgehen sollen? In unserem heutigen Blogbeitrag erklären wir Ihnen anhand der drei gängigsten Bodenbelagsgruppen, was Sie bei der Umgestaltung des Fußbodens in Ihrem Zuhause beachten sollten.
Vor allem Mieter kennen das Problem: In der schönen, frisch gestrichenen Wohnung trifft man häufig auf einen alten, unansehnlichen Fliesenboden. Diesen zu entfernen, ist nicht nur aufwendig, sondern vom Vermieter oft auch nicht gern gesehen. Und so bieten sich Hartbeläge wie Parkett oder Laminat sowie elastische Designbeläge an, um alte Fliesen zu kaschieren. Möchten Sie einen Bodenbelag auf Fliesen verlegen, sollten Sie vor allem den Untergrund gut vorbereiten.
Beachten Sie als Erstes unbedingt die Aufbauhöhe der gewünschten Bodenkonstruktion: Der alte Fliesenboden in Kombination mit dem neuen Fußboden darf nicht zu hoch werden. Ist der Boden insgesamt zu hoch, müssen Sie vielleicht Türen abschleifen.
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Die ideale Voraussetzung, will man einen Bodenbelag auf Fliesen verlegen, ist ein sehr ebener Untergrund. Überprüfen Sie daher unbedingt mit einer Messlatte die Ebenheit des alten Belags: Für ein einwandfreies Ergebnis dürfen die Unebenheiten der Fliesen 5 mm und die Höhendifferenz der einzelnen Platten 2 mm nicht überschreiten. Falls Sie Risse in den Fugen vorfinden, deutet das meistens auf fehlende Dehnungsfugen oder fehlerhaften Estrich hin. Für mehr Festigkeit können Sie die Risse problemlos mit Harz versiegeln.
Die möglichen Unebenheiten gleichen Sie mit der Verwendung von Dämmunterlagen oder durch Spachtelmasse aus. Unmittelbar vor der Verlegung sollten Sie die alten Fliesen sorgfältig reinigen und von Schmutz und anderen Rückständen befreien. Als Eselsbrücke kann auch die TEST-Regel herhalten. So sollte der Untergrund möglichst trocken, eben, sauber und tragfest sein!
Ein Vinylboden auf Fliesen ist grundsätzlich eine gute Option, allerdings müssen vorab verschiedene Vorbereitungen getroffen werden, um jegliche Risiken zu vermeiden. Elastisches Vollvinyl wird direkt mit dem Untergrund verklebt, was heraustragende Stabilität und Robustheit verspricht. Jedoch ist Klebevinyl sehr dünn, weshalb die Gefahr besteht, dass sich Fugen durchdrücken. Aus diesem Grund wird Klebevinyl in der Regel nicht für die Verlegung auf Fliesen empfohlen und wenn, dann nur mit einer gründlichen Vorbereitung des Fliesenbodens.
Vor der Verlegung des Klebevinyls erfordert der Untergrund eine stabile und glatte Spachtelschicht, damit sich die Struktur der Fliesen und die Fugen nicht durchdrücken. In der Regel erreicht dieser Bodenbelag in Kombination mit der Spachtelschicht eine maximale Höhe von fünf bis acht mm, sodass Türen im Notfall nur minimal abgeschliffen werden müssten.
Klick-Vinyl verfügt im Gegensatz zu einem fertig verlegten Klebevinyl-Boden über eine Dicke von 8 bis 12 mm und wird schwimmend auf eine Schaumunterlage oder auf einer Trittschalldämmung über den Fliesen verlegt. Damit kann eine fertige Konstruktion schon mal eine Gesamthöhe von über 15 mm erreichen und beispielsweise das Öffnen der Türen in Raum beeinträchtigen. Klick-Vinyl ist jedoch eigentlich der bessere Bodenbelag auf Fliesen, denn häufig sorgt ein verstärkter Produktaufbau hier für mehr Stabilität. So muss die Untergrundvorbereitung nicht ganz so gründlich ausfallen wie bei der Verlegung von Klebe-Vinylboden auf Fliesen. Ein Klick-Vinyl mit HDF-Trägerplatte bietet hier gute Möglichkeiten.
Vorsicht: Ein HDF-Vinyl sollte möglichst nicht im Badezimmer verlegt werden, da die in der Regel aus Holzfasern bestehende Trägerplatte bei Kontakt mit Wasser aufquellen könnte.
Ein Nachteil von Vinylboden liegt in der Empfindlichkeit bei Temperaturschwankungen. Ein Rigid-Vinyl macht hier eine gute Figur, denn der Klick-Vinylboden mit Rigid-Verstärkung ist besonders dimensionsstabil. Durch die Verstärkung kann das Rigid-Vinyl auf Fliesen verlegt werden. Und auch die Verlegung im Badezimmer ist dank Quellschutz möglich. Der Vinylboden von Gerflor Rigid Lock 55 Acoustic eignet sich für die Verlegung auf Fliesen und verfügt zudem über eine integrierte Trittschalldämmung.
Wichtig ist bei der Verlegung von Vinylböden auf Fliesen, dass Sie an die Dehnungsfugen denken, denn elastische Bodenbeläge neigen zur Ausdehnung und Zusammenziehung und können ohne entsprechende Freiräume sich aufwölben oder sogar reißen. Entscheiden Sie sich für einen Rigid-Vinylboden auf Fliesen, kann die Dehnungsfuge bei manchen Herstellern sogar wegfallen. Informieren Sie sich auf jeden Fall im Datenblatt und der Verlegeanleitung des Produkts. Hier finden Sie oftmals auch Informationen dazu, wie breit und tief die Fugen maximal sein dürfen!
Kleiner Tipp: Falls Sie sich im Rahmen der schwimmenden Vinyl-Verlegung gegen eine Dämmunterlage entscheiden sollten, dann können Sie nach dem Ausgleichen des Untergrundes für mehr Stabilität eine dünne etwa 0,2 Millimeter dicke PE-Folie auf den Fliesenbelag legen. Bei BRICOFLOR finden Sie jedoch auch Klick-Vinyl mit integrierter Trittschalldämmung.
Fertigparkett eignet sich auch zur Verlegung auf Altfliesen. Auch hier ist eine entsprechende Vorbereitung des Untergrundes der wichtigste Schritt: Entfernen Sie zunächst vollständig alle Klebstoffreste und weitere Unreinheiten. Säubern Sie den Untergrund gründlich von Verschmutzungen und Staub. Führen Sie anschließend eine sorgfältige Überprüfung des Unterbodens durch und grundieren Sie den Fliesenboden anschließend mit einer 2-Komponenten-Epoxidharz-Grundierung.
Die Experten empfehlen eine vollflächige Verklebung, da die direkte Verbindung keinen zusätzlichen Einsatz einer Trittschalldämmung erfordert. Bei verklebten Bodenbelägen bildet sich nämlich kein Hohlraum zwischen Alt- und Neubelag. Mit einem Eichenparkett treffen Sie immer die richtige Entscheidung, denn dieses Holz weist ein verhältnismäßig geringes Quell- und Schwindverhalten auf und ist somit robuster und langlebiger. Bei der vollflächigen Verklebung mit dem Fliesenboden entfällt außerdem die Notwendigkeit einer Dampfsperre. Das Abschleifen von Türen kann damit oftmals ebenso entfallen.
Darüber hinaus ist eine lose Verlegung des Parketts auf Fliesen mit einer Fußbodenheizung nicht ratsam, denn alle zusätzlichen Schichten wirken stark wärmeisolierend und verminderten die Wärmeleitfähigkeit Ihres neuen Holzbodens. Auch eine mögliche Schimmelgefahr spricht gegen die Verlegung von Klick-Parkett auf Fliesen. Kondenswasser kann sich auf dem kalten Holzboden absetzen und durch die geklickten Parkettdielen durchsickern, sodass es zur Schimmelbildung zwischen Parkettboden und Fliesenboden kommt.
Übrigens: Viele Parkettböden können Sie sowohl vollflächig verkleben als auch klicken. Bei der Verlegung mit Klebstoff empfiehlt sich jedoch die Zuhilfenahme eines Fachmanns oder einer Fachfrau.
Laminat eignet sich ebenfalls sehr gut zur Verlegung auf Bodenfliesen. Das praktische Klick-Laminat verfügt über eine starke Oberfläche und ist nach dem Verlegen sofort begehbar. Allerdings sind auch bei diesem Belag einige Dinge zu beachten:
Wir hoffen, dass Sie bei der Verlegung Ihres neuen Bodenbelags auf Fliesen erfolgreich sind! Ihr BRICOFLOR-Team, dem Experten für Wand- und Bodenbeläge in Europa!